Der Frühstücksraum in der Frauenpension war bis auf den letzten Platz belegt, als wir die Abschiedsfeier für Antje abhielten. Ich kannte Antje als eine stille, freundliche Frau. Nun erfuhr ich, dass sie auch laut durchs Haus brüllen konnte, aber – wie es ihr Wesen war – auf eine Art und Weise, dass man ihr nicht böse sein konnte. Sie hatte viele Chancen in ihrem Leben, war gelernte Krankenschwester, aber immer wieder durchkreuzten Drogen ihre Pläne. Einig waren wir uns, dass sie sich ein charmantes Lächeln, das tief in unsere Herzen hinein strahlte, bis zum Schluss bewahrt hatte.