Immer wieder hat sich Ingo aufgerappelt und sich auch von schweren Krankheiten erholt. In den letzten Jahren hielt er sich vor allem vormittags an der „Paule“ in Stuttgart auf und war dort so etwas wie die graue Eminenz, wobei er das Wort „grau“ sicher nicht gern hört. Denn Ingo legte Wert auf sein Aussehen: Lederjacke, schicke Jeans, Cowboystiefel, flotte Frisur. Ingo stellte etwas dar und es war offensichtlich, dass dieser Mann viel erlebt hatte.
Manchmal erzählte er von seiner Zeit auf der Reeperbahn in Hamburg. Er hatte aber auch Tiefgang, forderte Respekt für jeden Menschen ein und war gläubig. Aber er haderte auch ab und zu mit Gott, weil er so vieles an Ungerechtigkeiten auf dieser Erde nicht verstehen konnte. Im Herbst wurde Ingo dann schwer krank und dieses Mal spürten es alle, dass er sich nicht wieder erholen würde.
Kurz vor Weihnachten setzten wir seine Urne auf dem Pragfriedhof bei. Seine Schwester hat das ermöglicht und neben seiner Asche liegt die Flagge der USA, weil sein Traum, dieses Land zu bereisen, nicht mehr wahr geworden ist.
Ingo kannte ich fast 10 Jahre und doch so gut wie gar nicht!
Trotzdem habe ich Ihn gemocht!
RIP Ingo